Geschichte des Viktualienmarktes
Foto: Sammlung Valentin 1860
© Stadtarchiv München (DE-1992-FS-NL-KV-0155 / ohne Änderungen / Lizenz CC 4.0 BY-ND https://tinyurl.com/3kfzneru)
Das Foto aus dem Jahre 1860 zeigt wunderbar zwei Türme, die es heute dort nicht mehr gibt. Rechts im Vordergrund steht noch der runde Turm, der als Scheibling bezeichnet wurde. Er war ein Geschützturm in der mittelalterlichen Zwingermauer. Auch rund 150 m nördlich des Isartors stand ein Scheibling, dessen Reste als Bodendenkmal noch heute zu besichtigen sind. Beide Türme sind wurden etwa zeitgleich mit der Frauenkirche in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet. Um 1786 ist die Verwendung des Turms als Gefängnis dokumentiert. Später wurde Getreide darin gelagert. Um für den Viktualienmarkt mehr Platz zu haben, wurde er 1871 abgerissen. Der eckige Turm war der sogenannte Fischerturm, der 20 Jahre später ebenfalls abgebrochen wurde. Die Fundamente beider Türme sind bis heute unter dem Straßenpflaster verborgen. Der dritte Turm am linken Bildrand steht noch heute und ist der Turm der Heilig Geist Kirche.
Servus & Herzlich Willkommen
In dieser kleinen Broschüre haben wir alle wichtigen
Informationen rund um den Viktualienmarkt und auch den ein oder anderen Geheimtip zusammengesellt.
Der Viktualienmarkt ist ein Stück Urmünchen und hat seinen ganz besonderen Charme. Auf 18.591 Quadratmetern verkaufen rund 110 Händlerinnen und Händler alles was das Herz begehrt. Es ist für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel etwas dabei. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und entdecken Sie den Viktualienmarkt.
Der ursprüngliche Markt Münchens fand bis zum 2. Mai 1807 noch auf dem Marienplatz (damals noch Schrannenplatz genannt) statt. Bald wurde der Marienplatz aber zu klein und deshalb beschloss unser erster bayerischer König Max I. Joseph den Marktplatz auf das Gelände des Heilig-Geist-Spitals zu verlegen. Das Spital wurde abgerissen. Als Überbleibsel können wir heute noch die Heilig-Geist-Kirche bewundern. Der Viktualienmarkt wurde zur guten Stube und zum Bauch Münchens.
In der kommenden Zeit erlebte der Markt einen großen Aufschwung, aber auch einen absoluten Tiefpunkt mit seiner Zerstörung im zweiten Weltkrieg. Nach Ende des Kriegs kam die Idee auf, Hochhäuser in Bestlage auf dem Grund des zerstörten Viktualienmarkts zu errichten. Zum Glück wurde diese Idee nie umgesetzt und der Markt konnte rekonstruiert und wieder vollständig aufgebaut werden. Es wurden neue Standl errichtet: Fischstandl bei der Westenriederstraße, die Metzger beim Petersbergl, die Blumenfrauen und eine eigene Halle für die Nordseefischerei. Ursprünglich wurden die Verkaufsstände jeden Tag neu vergeben, ab 1870 gibt es feste Stände auf dem Markt.
In den 1950er Jahren während des Wirtschaftswunders entwickelte sich der Viktualienmarkt zu einem echten Feinschmeckerparadies. Heute reihen sich Delikatessen aus aller Welt an regionale Schmankerl.
Nicht feilschen! Qualität hat ihren Preis.
Besser nicht das Noagerl im Biergarten austrinken! So werden Sie nur als Tourist identifiziert. Lieber noch eine neue Maß oder auch einen Schnitt bestellen!
Bestellen Sie bayerisch! Bratwurstbrötchen, Fleischkäse oder ein halbes Hühnchen gibt es hier nicht, dafür aber Bratwurstsemmeln, Leberkas und a hoibs Hendl!
Der Biergarten am Viktualienmarkt ist zweifelsohne das pulsierende Herz des Marktes. Im zentralsten Biergarten der Stadt treffen sich Münchner und Besucher aus aller Welt zu einer erfrischenden Maß und genießen gemeinsam das bunte Leben inmitten der vielen Markstände. Zur eben eingekauften Brotzeit kann man im Wechsel die Biere der sechs Münchner Großbrauereien trinken und die Mischung aus uriger Gemütlichkeit und pulsierenden Leben in der Millionenstadt München genießen.
Schon früh am Morgen des Faschingsdienstags versammeln sich die Münchner am Viktualienmarkt und erwarten voller Spannung den Höhepunkt der närrischen Zeit: den Tanz der Marktfrauen. XXX Und dann wirbeln die Marktfrauen lebhaft über die Bühne und präsentieren Ihre bunten, selbstgeschneiderten Kostüme, die den jeweiligen Markstand „präsentieren“. Die Damen bieten einen Spaß für Jung und Alt.
Der Brauch des Markttanzes ist zum ersten Mal schriftlich in den 50er Jahren dokumentiert, geht aber auf den Anfang der 19. Jahrhunderts zurück. Anfangs war der Tanz noch ein echter Geheimtipp und die Damen tanzten bis in die 80er vor Ihren Ständen. Inzwischen beglücken sie ihr Publikum von einer großen Bühne im Biergarten. Der Tanz wird monatelang einstudiert, damit auch alles perfekt passt. Wer heute den beliebten Tanz der Marktfrauen bewundern will, sollte früh kommen, um sich einen guten Platz zu sichern!
Gewinnen Sie wöchentlich Gutscheine für Probiertouren über den Viktualienmarkt!
Ihren besonderen Viktualienmarkt-Moment einschicken und gewinnen!
Schicken Sie uns ein Foto IHRES persönlichen Viktualienmarkt-Moments. Ob von Ihrem Lieblingsstand, Ihrem Lieblingsort auf dem Markt oder Ihrem Einkaufserlebnis. Wir freuen uns auf Ihre kreativen Schnappschüsse und schönen Motive. Das schönste oder ausgefallenste Foto gewinnt!
So geht’s: Foto schießen und bei Facebook oder Instagram hochladen oder per Mail an uns senden
Facebook: facebook.de/stadtvogelmuenchen
Instagram: hochladen mit #weisserstadtvogel
Per Mail: info@stadtvogel.de. Die Fotos veröffentlichen wir auf unserer Facebook-Seite
Zu gewinnen gibt es wöchentlich je einen Gutschein für unsere Viktualienmarkt-Probiertour.
Die Gewinner werden jeden Montag ab 10:00 Uhr auf unserer Facebook Seite bekannt gegeben.
Wir wünschen viel Spaß beim Fotografieren und drücken die Daumen.
Grußwort
Der Viktualienmarkt gehört zu meinen Lieblingsplätzen in unserer Stadt, auch weil man dort das typische Münchner Lebensgefühl so besonders genießen kann. Zu Recht wird unser Viktualienmarkt daher immer wieder als „Münchner Institution, um die uns die Welt beneidet“, als „Paradies für Feinschmecker“ oder als „Bühne der Sinneslust“ gerühmt. In jedem Fall ist der Münchner Viktualienmarkt mit seiner über 200-jährigen Tradition einer der größten und schönsten Freiluftmärkte Deutschlands und ein weltbekanntes Wahrzeichen unserer Stadt.
Vom ursprünglichen Bauernmarkt hat er sich längst zu einem beliebten Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen entwickelt. Nirgendwo in München ist die Auswahl an frischen Lebensmitteln und Spezialitäten größer als am Viktualienmarkt. Und wie kaum eine andere Einrichtung verkörpert er dabei auch die Münchner Lebensart und Münchner Tradition – der berühmte Tanz der Marktfrauen am Faschingsdienstag steht dafür beispielhaft.
Mit seinem besonderen Flair und unverwechselbaren Charakter ist der Viktualienmarkt jedenfalls zu jeder Jahreszeit ein Genuss. Ein Besuch lohnt sich daher immer!